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Wie wir arbeiten

Wir haben seit 2008 Erfahrung mit Leichter und seit 2014 mit einfacher Sprache. Unser Büro für Leichte Sprache gibt es seit zehn Jahren. Jeden Auftrag bearbeiten wir individuell. Wir schauen, wo die Auftraggeber*innen stehen und begleiten sie auf dem Weg zu einer verständlichen Kommunikation. Dabei sind wir kunden- und serviceorientiert, flexibel, kompromissbereit und pragmatisch. Wir erstellen Zeitpläne und halten uns daran. Falls gewünscht, beraten wir Grafik oder Öffentlichkeitsarbeit bezüglich der Gestaltungsanforderungen Leichter / einfacher Sprache. 

Wir bearbeiten vielfältige Textsorten, ob Broschüre oder Website, Kunstkatalog oder Vertrag, Ausstellungstext oder Vortrag. Seit 2011 sind wir Mitglied beim Netzwerk Leichte Sprache und berechtigt, das Qualitätssiegel des Vereins zu nutzen.

Selbstverständlich lassen wir alle Texte in Leichter Sprache von einer Prüfgruppe aus Menschen mit  Lernschwierigkeiten kontrollieren. Wir schätzen die Arbeit und Expertise der Prüfer*innen. Die persönlichen Gespräche und Diskussionen über Textentwürfe helfen uns, die Zielgruppen Leichter Sprache besser zu verstehen. Und besser zu werden.

Keine Texte auf Knopfdruck: Künstliche Intelligenz

Es gibt mehrere KI-Tools, mit denen man Texte vereinfachen kann. Manche Anbieter versprechen gar "Leichte Sprache auf Knopfdruck". Dieses Versprechen kann aus unserer Sicht aktuell nicht eingelöst werden.

Eine kleine Auswahl der Gründe:

  • Unsere Arbeit besteht aus viel mehr, als dem "Übersetzen" von Texten. Wir machen uns Gedanken zum passenden Sprachniveau, zur Darreichungsform, zur Gestaltung, zu Barrierefreiheit, zum Umfang und vielen anderen Dingen. Die konzeptionelle Vorarbeit dauert mitunter länger als das reine Übertragen des Textes. 

  • Eine künstliche Intelligenz überträgt nur, was im Text steht. Wir hingegen filtern die relevanten Informationen, sortieren sie und fügen zusätzliche Erklärungen ein, die besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten verständnisentscheidend sind. Wir passen jeden Text individuell an: auf die Zielgruppe, die Auftraggeber, die Textsorte und die Situation, in dem der Text gelesen oder gehört wird.

  • KI-Tools halluzinieren. Das heißt, sie erfinden Dinge und fügen Texte falsche Informationen hinzu. Gleichzeitig werden relevante Informationen weggelassen.

  • Um einen Text verständlich zu machen reicht es nicht, die Sprache zu vereinfachen. Zum Beispiel Sätze zu verkürzen oder einfachere Wörter zu benutzen. Das ist es, was KI-Tools im Wesentlichen tun. Unsere Arbeit umfasst viele weitere Schritte.

  • KI reproduziert Informationen aus vorliegendem Datenmaterial. Das gilt auch für Bilder. Dabei greift sie auf die wahrscheinlichsten Inhalte zurück, die klischeehaft oder falsch sein können. Es gibt wenig Überraschungen, Nuancen oder Widersprüche.

  • Der Einsatz von KI bei der Übertragung von Texten in Leichter und einfacher Sprache bietet aktuell kaum Zeit- und Kostenersparnis. Dafür ist der Nachbearbeitungsaufwand zu hoch.

  • Besonders Menschen, die wenig Kontakt zu den Zielgruppen Leichter und einfacher Sprache haben, können nicht einschätzen, wie gut ein KI-erzeugter Text ist. Sie wissen nicht, ob ein Text wirklich verständlich ist. Was auf den ersten Blick überzeugend wirkt, kann sich bei genauerer Betrachtung und Kenntnis der Regeln als ungeeignet herausstellen.

  • Die Qualität der Entwürfe hängt entscheidend von den verwendeten Befehlen ("Prompts") ab. Es gibt Tools mit bereits hinterlegten Befehlen. Sie sind meist kostenpflichtig und auf eine Seiten- oder Zeichenzahl beschränkt.

  • Viele Fragen, zum Beispiel zu Urheberrecht oder Datenschutz, sind bezüglich KI-generierter Texte und Bilder noch nicht geklärt.

Selbstverständlich beschäftigen wir uns mit den Möglichkeiten von KI. Wir setzen sie auch ein und bilden uns fort. Wir feilen an den passenden Prompts. Dabei beachten wir den Datenschutz. Aber all dies geschieht nur in Kombination mit unserer "natürlichen Intelligenz". Das heißt, wir kontrollieren, redigieren und überarbeiten Textbausteine massiv, wenn wir sie mit KI erstellt haben sollten. Dazu gehört auch die Textprüfung durch echte Menschen, den Prüfgruppen für Leichte Sprache. 

Zum Weiterlesen: Stellungnahme der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund) (Januar 2025)

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